| Projekt JSB08 Johann Sebastian Bach und Europa  
 Projekt JSB08 Johann Sebastian Bach und Europa Bach als Thema und Ausgangspunkt einer Kultur-Reise durch Europa 2008-2010  Das Werk Bachs als Bezug und Leitmotiv für live-Performances und die mobile Ausstellung  Europa und Bach als Symbol europäischer Kulturvielfalt und kultureller Identifiktion-Integration    Das Projekt operiert mit einer programmatischen Setzung:  Das Werk Johann Sebastian Bachs stellt sich in seinen inhaltlichen und thematisch-musikalischen Ausprägungen einem innereuropäischen Netzwerk von performativen Zusammenhängen und ist zugleich Teil einer neuen Form von mobiler Ausstellungsskulptur.  
 ProjektbeginnAm Anfang stehen die für die Ausstellungskonzeption und deren Anfangsbestückung notwendigen Projekteinheiten "Ich habe genug" in Berlin und Passion123 in St. Pölten bei Wien. Historische Räume und labyrinthischen Orte aus allen Lebensbereichen sind dem Thema entsprechend ausgewählt und bilden den Ausgangspunkt. Performative Konstellationen ergeben sich scheinbar aleatorisch durch die Konfrontation mit diesen ungewöhlichen Orten. Die Musik - Bild-Sprach-Klang-Geräusch -Ebenen werden gleichzeitig als Material genommen, um es in einer umfangreichen Ton-Bild-Datenbank zu speichern.
 Ausstellungsinhalt und Essentials komponierender Bearbeitung und medialer VerknüpfungsstrategieDie Ausstellung  - konzipiert als work in progress - stellt Recherche, Performance und Entwicklung gleichermaßen in einen dynamischen Verlauf. Untersucht, nach- und weiterkomponiert wird der Prozess, unter welchen Voraussetzungen und wie Musik als "historische" Zeit-Kunst sich durch diese speziell thematisch gesetzte EU-Länder-Kooperation performativer Ereignisse (Thema 1-10, s.u.) sowie intermedialen Austausch verändert. Es entsteht eine "komponierende" Interpretation durch Öffnung hin zu prozesshafteren, tendenziell unabgeschlosseneren und ergebnisoffeneren Klang-Ereignissen und medialen Verknüpfungen.
 Die Essentials des programmatischen Ansatzes, "komponierender" Bearbeitungen und medialer Verknüpfungsstrategien sind:
  Rezeptions-Forschung, "heutige" Programmdiktion und mediale Recherche sind Ausgangspunkt und Leitmotiv des Projektansatzes.
   Das zu bearbeitende Material "Bach und..." leitet sich direkt vom Ausgangsmaterial der Bachschen Musik und der innewohnenden Thematik ab.
   Die medialen Verknüpfungen ergeben sich aus der Art und dem Verlauf der Projektentwicklung Musik-Raum-Thema und der gleichzeitig erfolgenden Klangbearbeitung.
 
   Der Vorgang von Auswahl, Aufnahme, Klangbearbeitung und medialem Transfer bleibt zu jeder Zeit prozessual.
   Wesentlicher medialer Baustein bleibt, jeweilige Projektteile der einzelnen europäischen Partner medial zu "verarbeiten" und in die mobile Ausstellung einer reisenden Skulptur zu integrieren (siehe JSB08).    Der Projektverlauf und das flexible Reagieren bestimmen die Richtung im Hinblick auf ein "mobil-offenes" Ergebnis, nicht das Festhalten an der gesetzten Ausgangs-Konzeption (siehe "Ich habe genug").  Mobile AusstellungsskulpturEin Konvoi aus 3 Sattelschleppern bildet den skulpturalen Alltagskörper einer dem Alltag entlehnten Wirtschaftswelt. Die suggestive Kraft dieser drei LKW´s  vermittelt in ihrer Präsenz sowohl die Mobilität innerhalb Europas als auch die sogenannte "unbegrenzte Freiheit" eines "unbeschränkten" Warenaustauschs innerhalb einer Staaten-Gemeinschaft wie Europa. Überdimensionalen Sarkophagen gleich, sollen diese Gefährte ihre Spur durch Europa ziehen und an bestimmten vorgegeben Orten zusammen treffen. Wie Bausteine fügen Sie sich aneinander, bilden ein großräumiges begehbares T - Symbol, in dessen Innerem mediale Spiegelungen als unendliche Fortführung der inneren Schluchten eine imaginative Entgrenzung andeuten sollen.
 
 
 A Ausgangspunkt:
          Thema: Der existenzielle Bach  Projekt "Ich
          habe genug" Ton-Bild-Datenbank Berlin Oktober 06 bis Jan. 2007 und
        Ausstellungskonzept einer mobilen Skulptur JSB08_Europa B Projektentwicklung:
          mediale Aufbereitung, Ausstellungsmodell und Entwicklungsphase 2: als Beispiel medialer Aufbereitung und
          Umsetzung in die mobile Ausstellung als erste europäische Andockung:
          Projekt ?Passion 123" in St. Pölten-Österreich: 23.06.07  C Phase
          3: 10 Europäische Realisierungsphase: Ausstellung einer mobilen
          Skulptur JSB08_Europa mit jeweiligen Performances in einzelnen EU-Partnerländern
          und -städten : Installation - Performance - mediale
          Transaktion-mediale Interaktion - mediale Transformation    A Ausgangspunkt:
          Experiment Grenzgänge mit BachTon-Bild-Datenbank
          Projekt "Ich habe genug", Berlin Oktober
        06 bis Jan. 2007 und Ausstellungskonzept einer mobilen Skulptur JSB08_Europa
 Inhaltliche Schnittstelle:Das Projekt startet bei dem
        Versuch, verschiedene musikalische und außermusikalische
        Phänomene, die um Inhalt und Musik der Bach-Kantate "Ich habe genug" kreisen,
        an verschiedenen Schauplätzen/locations in Berlin aufzunehmen  und in
        einer umfangreichen Ton-Bild-Datenbank  zu speichern.
        Die labyrinthischen Orte und Räume sind dem Thema entsprechend ausgewählt.
        Die Musik  wird genau wie die Bild-Sprach-Klang-Geräusch-Ebene
        zunächst nur als Material genommen, die performativen Konstellationen
        ergeben sich scheinbar aleatorisch durch die Konfrontation mit ungewöhlichen
        Orten, unterschiedlichen Außengeräuschen, willkommenen oder
        lästigen Begegnungen sowie extremen Licht- und Temperaturverhältnissen.
           The Unanswered Question?Verliert die Musik
        (durch die Loslösung vom traditionellen Werkbegriff/von
        der tradierten Werkrezeption) dabei die rezeptive Wirkung
        als "auratisch"- authentisches Kunstprodukt oder gewinnt sie
        durch den konkreten europäischen und medialen Transfer und die performative "Öffnung"?
 Untersucht, nach- und weiterkomponiert wird der Prozess,
        unter welchen Voraussetzungen und wie Musik als "historische" Zeit-Kunst
        sich durch diese EU-Länder-Kooperation sowie intermedialen Austausch
        verändert. Es entsteht eine "komponierende" Inter pretation
        durch Öffnung hin zu prozesshafteren, tendenziell unabgeschlosseneren
        und ergebnisoffeneren (bei Live- Performances : oft
        unwiederholbaren) Klang-Ereignissen und medialen Verknüpfungen.  Die Essentials der komponierenden Bearbeitung und medialen Verknüpfungsstrategie
          sind also:  
		Das zu bearbeitende Material "Bach und..." leitet sich
        direkt vom Ausgangsmaterial der Bachschen Musik und der innewohnenden
        Thematik   ab 
		Die medialen Verknüpfungen ergeben sich aus der Art
        und dem Verlauf der Projektentwicklung Musik-Raum-Thema und der gleichzeitig
        erfolgenden Klangbearbeitung. 
		Der Vorgang von Auswahl, Aufnahme, Klangbearbeitung und
        medialem Transfer bleibt zu jeder Zeit prozessual. 
		Wesentlicher medialer Baustein bleibt, die jeweiligen Projektteile
        der einzelnen europäischen Partner medial zu "verarbeiten" und in
        die mobile Ausstellung einer reisenden Skulptur zu integrieren 
		Der Projektverlauf und das flexible Reagieren bestimmen
        die Richtung im Hinblick auf ein "mobil-offenes" Ergebnis, nicht das
        Festhalten an der gesetzten Ausgangs-Konzeption.  B  Projektentwicklung
            2: als erstes europäisches Anwendungs-Beispiel
            programmatischer und medialer Umsetzung in die mobile Ausstellung,
 Projekt "Passion 123" in St. Pölten-Österreich:
            23.06.07  Im Hinblick auf das zu entwickelnde Gesamtprojekt stehen zwei
        Aspekte im Vordergrund:  1Die "grenzwertigen" Erfahrungen mit Räumen des (Er)-Lebens,
        des Hörens und Sehens und den sich dabei oft zufällig ergebenden
          Extremsituationen für Darsteller und Zuschauer/Zuhörer werden
          aufgezeichnet, verarbeitet (siehe Teil 2) und für neue performative
          Zusammenhänge genutzt: Es geht um, eine Wechselspiel von sich
          permanent verändernder Ausstellung und dazu in Spannung zu setzenden
        europäischen Projekten (siehe Modelle 1-10)
 2Die Idee, das medial aufbereitete Material in einen
          performativen, stets variablen und sich permanent weiterentwickelnden
          Ausstellungskontext zu überführen und Mobilität und Internationalität
          als integralen Teil eines neuen performativen Ausstellungskonzeptes
        zu betrachten, führen beinahe zwangsläufig zum Gesamtprojekt JSB08
 C Phase 3:
            10 Projekte innerhalb der Europäischen Realisierungsphase :  Ausstellung = mobile Skulptur JSB08_Europa mit jeweiligen
        Performances in einzelnen EU-Partnerländern und -städtenStart und
 1. Station: Berlin_Deutschland, Mai 2008 in Kooperation mit NNAusstellungseröffnung
        und Live-Perfomances
 Installation - Performance - mediale Transaktion-mediale Interaktion - mediale
            Transformation
 Thema: Der existenzielle Bach
  Projekt
        "Ich habe genug" 2. Station: z. B. Klangturm St. Pölten_Österreich 2008Thema: Der politische Bach
  Projekt
        Passion123 Intermediale Frakturen zwischen Musik-Bild-Licht-Sprache
 3. Station: z.B. Dobbiaco/Toblach_Italia 2008Thema: Der kosmopolitische Bach
  Bach
        im kultureuropäischen Wechselspiel 4. Station: Nancy_France 2008Thema: Der religiöse Bach
  Das
        ideologische Werk im Europa von Heute 5. Station: Liverpool_England, 2008Thema: Der soziale Bach
  Das
        Werk  in Bezug zu Armut, Sterben, Tod 6. Station: Stavanger-Bergen_Norway 2008Thema: der orchestrale Bach
  Vokales
        Denken und instrumentale Absichten 7. Station: Linz_Österreich 2009Thema: Bach als Anleitung
            zum Hören
  Projekt
        vokale-instrumentale Kommunikation 8. Station: Vilnius_Litauen 2009Thema: Der enigmatische Bach
  Kunst
        der Fuge als Paradigma für "Kammer"-Musik von Heute 9. Station: Essen_Deutschland 2010Thema: Der visionäre
            Bach
  Musik-Klangspuren
        in Europa 10. Station: Berlin 2010JSB08
            / Skulptur EuropaThema: BACH: Installation
            - Performance - mediale
        Transaktion-mediale Interaktion - mediale Transformation
 Ansatz "Mobile Ausstellung"
 
 
 JSB08 / Skulptur Europa Ansatz "Mobile Ausstellung"  von Markus Wintersberger
 
 Ein Konvoi aus 3 Sattelschleppern bildet den skulpturalen Alltagskörper  einer dem Alltag entrissenen technoid-martialischen Wirtschaftswelt . Die suggestive Kraft dieser drei LKW´s  vermittelt in Ihrer Präsenz sowohl die Mobilität innerhalb Europas als surreale Geste einer scheinbaren "unbegrenzten Freiheit"  und eines "unbeschränkten" Warenaustauschs  innerhalb einer "Gemeinschaft" wie Europa, als auch eine Art gefrorene Statuarik  einer sich an den Rand der Auflösung und des Stillstandes manövrierenden Gesellschaft, deren Ziel es scheint innerhalb einer Kosten- Nutzenmaximierung die Sicht auf das Wesen der Dinge zu verlieren. Überdimensionalen Sarkophagen  gleich, sollen diese Gefährte ihre Spur durch Europa ziehen und an bestimmten vorgegeben Orten zusammen treffen. Wie Bausteine fügen Sie sich aneinander, bilden ein großräumiges  begehbares T - Symbol , in dessen Innerem mediale Spiegelungen als unendliche Fortführung der inneren Schluchten eine imaginative Entgrenzung andeuten sollen.
 
 Die Skulptur fährt per se als dreiteiliges Raummodul durch Europa , choreographiert entlang vorgegebener Routen, logistisch optimiert und per GPS "kontrolliert". Die individuelle Reise der einzelnen Sattelschlepper sollte "dokumentarisch" erfasst und künstlerisch als Bild-Video-Audio Animation ausgewertet werden. Der fahrende LKW schreibt sich in die Topografie  und die vorhandenen Raumbilder Europas  ein und "zeichnet" auf seiner Reise einen "Film", dessen Handlung und Erzählung wiederum aus den spontanen, atmosphärischen, improvisierten und unberechenbaren Begebenheiten alltäglicher Situationen und Kommunikationen entsteht. Gleich kybernetischen Puzzlesteinen  rollen die Wagen durch den europäischen Raum und erforschen auf Grund Ihrer Zuschreibung und Ihrer Rollenverschiebung die realen Gegebenheiten eines fast ausschließlich auf Wirtschaftssteigerung ausgerichteten Großraumes.
 
 Der leere LKW befördert keine Waren, trägt nichts zum "Nutzen" bei, sondern "untergräbt" die vorherrschende Vereinbarung zwischen Kauf und Verkauf, zwischen Angebot und Nachfrage, zwischen Haben und Sein. Die Metaphorik wird durch die Form eines mobilen "Tryptichon",  drei leere LKW´s "brummen" bedrohlich ironisch über die Autobahnen Europas, immer mit dem gleichen Ziel, sich auf vordefinierten Orten zu einer großräumigen Skulptur zu vereinigen, einer "Lächerlichkeit" angenähert und einem dem Alltäglichen enthobenen "Lächeln" anvertraut.
 Einer verschmitzten Leichtigkeit gleich sollen die tonnenschweren Lastautos als sinnentleerte Botschaften ihrer selbst auf ihre Funktion hinweisen, und gleichzeitig ihre alltägliche Gesamtpräsenz in Frage stellen.
 Die Botschaft ist das Gefährt, die Zugmaschine samt Aufleger, dreigestirnig durchqueren diese "Transmitter" den europäischen Kontinent , docken an das gesellschafts-kulturelle Soziotop der jeweiligen räumlichen Kontexte an. Symbolisch schaffen Sie einen architektonischen Körper, ein begehbares und erlebbares Tunnelsystem, dessen stabile Struktur mittels Projektionen zu einem offenen, sich perspektivisch erweiternden Ereignishorizont mutiert, und so den Blick frei gibt auf reale Bezugsorte. Das Tunnelsystem unter der Siegessäule Berlins mappt sich projektiv als unendliche Erweiterung  in die Stirnseiten der Sattelschlepper, die Sattelschlepper Ihrerseits bilden in Ihrer Anordnung das T der Berliner Siegessäulentunnel. Eine Form löst sich aus ihrem Kontext, teilt sich in drei Segmente und bewegt sich an Hand der existierenden europäischen Autorouten über den Kontinent. Das Symbol verlässt seinen Ursprungsort und nähert sich den verschiedenen Bevölkerungsgruppen Europas, kommt ihnen entgegen und lädt diese zu einem gemeinsamen Erleben ein. Antipodisch zu Endzeit-Apokalyptikern versucht der Autokonvoi über diesen "Aufschrei" Energien frei zu setzen, deren Sinn in einem besseren Verständnis cirkularer Kräfte Europas  münden sollte.
 
 Markus Wintersberger / Eberhard Kloke, Berlin-Wien Januar 2007  |