Die Frage nach programmatischen Zusammenhängen oder nach unter dramaturgischen
Kriterien entwickelten Programmen hängt immer und direkt mit einer
Realisierungsidee - Raumvorgabe, personell-qualitativer Ausgangssituation,
Interpretationsabsicht und -haltung - zusammen. Die jeweilige Realisierungsidee
wird dann praktisch-konkret umgesetzt innerhalb üblicher Machbarkeitskriterien
wie Konzipierung, Probenvolumen, Vorbereitungen in Organisation und Finanzen.
Darüberhinaus lassen sich vier Aspekte heutiger, relevanter
Konzert- und Musiktheaterprogramme oder allgemeiner Programmcharakteristika
hervorheben:
- Immanente Programmstringenz eines Programmsolitärs oder Einzelprojektes
- Programmbedeutungen und -zusammenhänge über das Einzelprogramm
hinaus
- Inhaltliche und organisatorische Vernetzungen im jeweiligen Umfeld
- Konkreter Programm-Einstieg
Es zeigt sich, daß gerade übergreifende Zuordnungen,
thematische Bindungen oder zyklische Themensetzungen spannende Einzelprojekte
sowie neue Gesamtzusammenhänge evozieren.
Damit erweitert sich der Rahmen über die jeweiligen Einzelbedeutungen
eines Konzerts (Programmes), Projekts oder "Events" und wird
musikthematisch und inhaltlich neu definiert. Dies hat Konsequenzen für
die Interpretationsabsicht, den jeweiligen Interpretationsstil und die
Aufführungsästhetik.
Daß dieses Zuordnungs- und Programmprinzip auch auf die sogenannten
ABO-Reihen angewendet werden kann, zeigen unterschiedlichste Ansätze,
in denen "nachhaltig" auf eine Zielgruppe gesetzt wurde.
Eine bestimmte Programmatik muss theoretisch postuliert und kommentiert
werden und in der praktischen Ausführung von einer inhaltlich-zielgerichteten,
projektorietierten Programmästhetik getragen sein.
Um dieses z. B. im Rahmen der REGIONALE 2004
zu realisieren, sollten unterschiedliche Aspekte und Stränge verschiedener
Musik-Programm-Konzepte mit den Chancen einer räumlichen Verbindung
und Vernetzung des RAUMES "links und rechts der Ems" genutzt
werden.
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